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Johann Nepomuk DAVID
Symphonie No 6, Op.46
Grand Orchestre de la Südwestfunk
Hans ROSBAUD
10 septembre 1956
SWF-Musikstudio Baden-Baden

Johann Nepomuk DAVID conçut la première version de cette symphonie en juin 1952 et juillet - septembre 1953. La partition fut rédigée en mai - juin 1954, et l'oeuvre donnée en première audition le 22 juin 1955 à Vienne, par l'Orchestre symphonique de Vienne sous la direction de Nino Sanzogno (Fête internationale de la musique) - avec la dé­di­cace «Der Wiener Konzerthausgesellschaft zu ihrem 40jährigen Bestand».

En juillet 1966, Johann Nepomuk David revisa son oeuvre, en écrivant un nouveau mouvement final et en modifiant quelque peu les premier et troisième mouvements. Elle fut donnée en première audition le 24 avril 1967 à Linz, par le «Nieder­öster­reichisches Tonkünstlerorchester» sous la direction de son fils Thomas Christian David.

Sollicité pour une introduction à sa 6e symphonie, Johann Nepomuk David publia un texte extrêmement succinct dans le «Konzertführer Orchestermusik» de Reclam (édité par Hans Renner, quatrième édition élargie, Stuttgart 1959, p. 754):

"[...] Diese Sinfonie hat ein Hauptthema, das in allen Situationen festlich und rauschend auftritt. Der 1. Satz: ein Präludium mit rituellem Schwung, der 2. Satz: ein Adagio mit persönlichem Anliegen, der 3. Satz: ein Wiener Walzer, der 4. Satz: eine festliche Doppelfuge. [...]"

En 2014, dans le livret du CD CPO 777 741-2, Bernhard A. KOHL (Johann-Nepomuk-David-Archiv, Stuttgart) présenta l'oeuvre plus en détails:

"[...] „Festlich und rauschend“ sind denn auch die auffallendsten Merkmale dieser vital-musikantisch daherkommenden Musik, die mit klanglichen Reizen nicht sparsam umgeht. Ein Kritiker schreibt: „Die Grossartigkeit der thematischen Arbeit und der beherrschten Form tritt fast zurück hinter dem Schwung des symphonischen Atems und dem klanglichen Erlebnis. [...] David zeigt sich darin als legitimer Erbe Bruckners mit echt oberösterreichischer Musizierlust“ (Franz Lettner, Linzer Tagblatt 26. April 1967). Und wer würde im III. Satz, gleichsam eine „gelehrte“ Hommage an den „Wiener Walzer“, nicht an den Klangrausch im „Rosenkavalier“ eines Richard Strauss erinnert. Auf die Angabe einer Tonart im Titel verzichtet David hier, doch ist „D“ wohl als tonales Zentrum der Symphonie anzunehmen, das freilich von einer modulatorisch wie expressiv dichten Harmonik immer wieder in Frage gestellt wird.

Es folgt hier eine Formübersicht über die ganze Symphonie (nach Hans Georg Bertram, Material – Struktur – Form. Studien zur musikalischen Ordnung bei Johann Nepomuk David, Wiesbaden 1965):

Der erste Satz ist aussergewöhnlich als kombinierte Ouverturen-Sonatenform gebaut mit Einleitung als Exposition, Fuge als Durchführung, Schlussteil als Reprise.

Der zweite Satz steht in dreiteiliger Liedform: einer Fuge über Thema II in allen Gestalten, gefolgt von einer freien Durchführung von Thema II – quasi als Rezitativ, schliesslich der veränderten Reprise der Fuge vom Beginn des Satzes.

Im Dritten Satz nimmt ein förmlicher „Wiener Walzer“ die Stelle des hier sonst üblichen Scherzos ein: eine Bogenform mit Einleitung, einem Walzer als Rondo-Fugato und der Wiederholung der Einleitung.

Der Vierte Satz besteht aus einer Doppelfuge in der Art eines Rondos mit „drei durchaus unterschiedlichen Kernmelodien von graduell verschiedener Wichtigkeit“ (Rudolf Stephan, 1985), ähnlich wie in Davids 5. Symphonie (1951/53).

Trotz der bei David unerwartet einfach wirkenden musikalischen Faktur jedoch wird das musikalisch-thematische Geschehen wieder von einem Urmotiv beherrscht – im Vergleich mit der Symphonie a-moll op. 18 diesmal nur ein einziges Motiv: „Die Technik der Entfaltung einer Keimzelle zur Vielfalt aller thematischen Erscheinungen ist zur höchsten Kunst entwickelt. Das Urmotiv der 6. Symphonie besteht aus einer aufsteigenden Sekund mit anschliessendem Quartsprung nach oben und erfüllt so den Quintraum. Diese intervallische Folge [beispielsweise] und ihre Umkehrung ergeben in Übereinanderschichtung und Sequenzierung das 1. Thema I und das Thema II. [...] So wenig, wie der Komponist all diese Zusammenhänge bewusst gestaltet haben mag – vielmehr wuchs das Urmotiv wie ein Keim zu den grösseren thematischen Gebilden –, so wenig erlebt der Hörer diese Zusammenhänge des linearen Materials bewusst. Die Einheit in der Vielfalt wirkt jedoch unbewusst und im Unterbewusstsein umso stärker. [...] Die Monothematik der 1. Symphonie und die der 6. Symphonie gleichen sich in der intervallischen Konzeption des Urmotivs bzw. der Urmotive“ (H. G. Bertram, S. 41/42).

Nach Bertram ist die 6. Symphonie der dritten Schaffensperiode Davids zuzuordnen, die ungefähr 1950 einsetzt und in der „die Sublimierung der polyphonen Technik in der Strukturfantasie verwirklicht“ ist. Auf dem Weg etwa zur Verwendung zwölftöniger Themen, wie im 1. Violinkonzert op. 45 (1951/52), „gärt“ es in Davids stilistischer Entwicklung, seine Tonsprache wird zunehmend freier und „expressiver“ bei gleich­zeitig verstärkter struktureller Ausarbeitung und Bindung. Davids Jugendfreund Franz Kinzl (1895-1978), Komponist anerkannter Blasmusik, konstatiert: „Der strengen Gebundenheit in der linearen Gestaltung ist eine immer grössere Kühnheit gefolgt, die den über den Gesetzen frei entscheidenden Meister zeigt“ (Neue Zeit, Linz, 27.4.1967). „Mit dieser aufgelockerten Gestaltung wird nicht zuletzt der Erlebnisfähigkeit des Hörers mehr Rechnung getragen“ (H. G. Bertram).

Ähnlich wie in seiner 5. Symphonie hat David auch bei seiner Sechsten den Finalsatz nach einigen Jahren (1966) gänzlich neu gefasst, verbunden mit Änderungen im I. und III. Satz. In einem Brief an seinen Sohn Thomas Christian David vom 18. Dezember 1960 heisst es: „Ich habe in meinem letzten Brief vergessen [zu bitten,] wegen der Schallplatten etwas zu warten. Die Sechste werde ich noch im Finale umarbeiten. Dieser Satz hat [...] zweierlei Stil - symphonisch und conzertant [!]. Das ergibt einen deu­tli­chen Stilbruch, den ich sehr peinlich empfinde und der weg muss. Es ist mir selbst lästig, das Finale nochmals schreiben zu müssen. Wann das sein wird, weiss ich noch nicht, da ich augenblicklich an der Achten arbeite, zu der ich mir Zeit lassen möchte um sie in allem bestens zu gestalten“ (Österreichische Nationalbibliothek Wien, Musik­sammlung, F 9:1015/16).

Solche Arbeitsdisziplin, die sich an vielen, ja den meisten der Kompositionen Davids bzw. ihrer Entstehungsgeschichte ablesen lässt, ist kennzeichnend für sein unbeirrbar eisernes, stets selbstkritisches Arbeitsethos. Sein Schüler Hans Stadlmair, der zur Zeit der Entstehung der ersten Fassung der Symphonie, Anfang der 1950er Jahre, fast täglichen Umgang mit seinem Lehrmeister pflegte, bezeichnet Davids Lebensauffassung als „Konsequenz einer Berufung [...]. Die Vehemenz seiner schöpferischen Fantasie war erregend zu beobachten [...]. Alles was er tat, kam aus der Berufung und wurde somit mit aller ihm zur Verfügung stehenden Konsequenz ausgeführt“ (in: ‘Ex Deo nascimur‘ – Festschrift zum 75. Geburtstag Johann Nepomuk Davids. Hg. von Gerd Sievers, Wiesbaden 1970, S. 45).
[...]"

Le «Grand Orchestre de la Südwestfunk» avec son chef Hans ROSBAUD dans le «Musikstudio» de Baden-Baden
Le „Grand Orchestre de la Südwestfunk“ avec son chef Hans ROSBAUD dans le «Musikstudio» de Baden-Baden, photo citée d'une page du site de la SWR qui n'est plus disponible sur la toile
Comme pour toutes les oeuvres de Johann Nepomuk DAVID, je ne peux vous proposer cet enregistrement fait par Hans ROSBAUD dirigeant "son" Grand Orchestre de la Süd­west­funk, une prise de son réalisée en studio le 10 septembre 1956, qu'en écoute par l'intermédiaire d'un iframe embarqué du splendide site archive.org, plus exactement de cette page - ses oeuvres ne tombant dans le domaine publique qu'en 2058...

     1. Allegro                          -> 06:57
     2. Adagio                           -> 18:00
     3. Wiener Walzer                    -> 25:10
     4. Allegro. Tripelfuge              -> 35:13



Provenance: Radiodiffusion, cette page du site archive.org