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Armin SCHIBLER
Scènes fantastiques pour percussions et grand orchestre
(1er concerto pour percussions et orchestre)
Op.63, WV 100
Adolf NEUMEIER, percussions
Orchestre de la Tonhalle Zurich
Hans ROSBAUD
6 janvier 1961, Tonhalle Zurich
(première mondiale, concert Musica Viva)

Armin SCHIBLER sur la genèse de son oeuvre, cité de ce ficher pdf:

"[...] Das Bestreben der christlich geprägten europäischen Kulturvergangenheit, das Körperlich-Biologische unserer Existenz in den Bereich des Sündhaften zu verweisen, hat auch die Musik geprägt: das Element Rhythmus, ursprünglich die treibende Kraft musikalischer Gestaltung, wurde immer deutlicher in den Schatten von Melodie und Harmonie und damit von geistigen und gefühlshaften Bereichen verdrängt. Einem Zeitalter, das mit solchen Vorurteilen abzurechnen beginnt, muss diese Musik immer mehr als eine solche ohne „Körper“ erscheinen, in der sich der Mensch in seiner Ganzheit nicht mehr auszusprechen vermochte. Die Folge war der Durchbruch, man darf sagen die Entdeckung des reinen Elements Rhythmus für unsere Musik als von nun an gleichberechtigtes Gestaltungselement. Die Pioniere und Werke des Durchbruchs - Strawinsky im Sacre, Bartok in Werken seiner „barbarischen“ Phase etwa - sind bekannt: dazu trat die Kenntnisnahme des Jazz und der aussereuropäischen Musikkulturen. Der Vorgang ist bereits historisch; ein volles Schlag­zeug­instru­mentarium, bestens ausgebildete Schlagzeuger, sind im Sinfonieorchester für jeden Komponisten inzwischen eine selbstverständliche Voraussetzung. Man könnte sagen, nun habe sich auch unser Körper in der Musik Stimme verschafft, unsere biologische Natur, die allen geistigen und seelischen Überbau trägt und nährt. Dass die ursprünglichen Bereiche ambivalent und zwiespältig sind, damit müssen wir lernen zu leben. CG. Jung hat aufgezeigt, welche verheerenden Wirkungen die Freisetzung dieser Mächte in uns, vor allem in der Gemeinschaft haben kann, wenn die rationalen Gegenkräfte sie nicht im Gleichgewicht zu halten vermögen. Hier liegt die Wurzel des Verdachtes, die begreifliche Vorsicht gegenüber diesen Mächten, wenn sie in der Musik zutage treten. Immer aber droht die Natursphäre in uns mit Bestialität und Vernichtung, bestenfalls mit Psychose und Trauma, wo die Triebsublimierung nicht geleistet wird. Ich habe mir deshalb oft die Frage gestellt, wie ein Übergang gefunden werden kann, der vom rein kindlichen Spiel am Orffschen Instrumentarium zu geistigen und damit von künstlerischem Wert bestimmten Musizieren und Musikhören führt.

Zwei Versuche einer Antwort auf diese Frage sind die beiden Schlagzeugkonzerte. Das erste, sozusagen „grosse“ 0p. 63, das sechs Stücke unter dem Titel «Scènes fantastiques» vereinigt, existierte ursprünglich als Konzert für Schlagzeug und Klavier, das von mir mit dem Soloschlagzeuger der Zürcher Tonhalle in zahlreichen Konzerten in der Schweiz gespielt und auch vom Schweizer Fernsehen wie vom Zweiten Deutschen Fernsehen aufgezeichnet worden ist.

In zahlreichen meiner Partituren sind dem Schlagzeug wichtige solistische Aufgaben zugewiesen: in den Kammerballetten «Le Prisormier» und «Ein Lebenslauf», im Finale der 2. Sinfonie und der sechs Orchesterstücke, im Saxophonkonzert, im «Meta­mor­phoses Ebrietatis», — wo die Schlaginstrumente das Einbrechen und Überhandnehmen des Irrationalen signalisieren — im Hörwerk «Gretna». wo die Verhallung der rea­lis­tischen Vision des Kraftwerkbaus Raum gibt — bis zum «Concerto 77», wo die drei Orchester auch mit drei Schlagzeugern antreten.

Die Rhythmus-Klangfarben verkörpern dabei das Elementar-Triebhafte, das entweder gegen das differenzierte Harmonische und Melodische — und damit gegen das Gefühlhaft-Geistige — antritt oder dieses — wie im «Concerto 59» — im Sinn eines integralen Daseinsgefühls ergänzt und bereichert.

Wenn ich an meine musikalischen Anfänge zurückdenke, stelle ich fest, wie sehr ich den rhythmischen Parameter zunächst unterentwickelt liess und dass es das spätere Schlagspielerlebnis gewesen ist, das gewisse Zonen meiner Psyche erschlossen hat. Diese ordnende, disziplinierende Wirkung gerade auf die werdende Persöhnlichkeit bewegte mich schon in den 50er Jahren, an der Mittelschule Schlagspiel-Kurse einzuführen. Dafür bedurfte es des Beizugs von Professionellen, bis ich mir selbst die nötige Praxis erworben hatte. Was anfänglich „Trommelkurs“ hiess, entwickelte sich in zwei Jahrzehnten zur rhythmisch-kreativen Grundschulung für die gesamte Schul­klasse.
[...]"

Affiche pour le concert Musica Viva du 6 janvier 1961, graphisme de Josef Muller Brochmann
Affiche pour le concert Musica Viva du 6 janvier 1961
graphisme de Josef Muller Brochmann, citée de cette page du site vanle.info
Comme pour toutes les oeuvres d'Armin SCHIBLER, je ne peux vous proposer cet enregistrement de la première audition sous la direction de Hans ROSBAUD qu'en écoute - par l'intermédiaire d'un iframe embarqué du splendide site archive.org, plus exactement de cette page - ses oeuvres ne tombant dans le domaine publique qu'en 2057...

     1. Molto lento          -> 04:45
     2. Improvisando         -> 08:00
     3. Lento                -> 14:35
     4. Allegro assai        -> 17:08
     5. Vivo                 -> 21:21
     6. Lento Allegro        -> 27:03



Provenance: Radiodiffusion, cette page du site archive.org